Wir sind am Mittwoch Vormittag zur WM nach Oberwiesenthal aufgebrochen. Im Schlepptau hatten wir Ulrike, ihre vier Hunde und den Riesenwohnwagen. Die Fahrt war ganz lustig und wir haben mal wieder was über die deutschen Sprintrennen erfahren. Das Tauwetter trübte jedoch ein wenig die gute Laune. Aber noch waren wir guter Dinge, dass es sich "da oben" hält...
Am Stake-out angekommen machten wir erst mal dicke Backen! Er gab zwar zahlreiche Ordner, auf dem blanken, asphaltierten Parkplatz jedoch überhaupt keine Ordnung. Da hatten wir nach Asarna/ Schweden echt was anderes erwartet. Schlimm war dann noch diese Freihalte-Mentalität, und dass man sich dank des Unvermögens der Orga auch noch untereinander in die Wolle bekommt, weil man sich nicht hierher oder dorthin stellen soll...
Nachdem dann irgendwann ein Platz gefunden war, konnten wir uns mal noch ein wenig umsehen. Dabei haben wir viele bekannte Gesichter wiedergesehen. Der Tenor zum bevorstehenden Rennen war ziemlich eindeutig. Und da auch schon auf diversen Internetseiten berichtet wurde, möchten wir auf weitere Ausschweifungen verzichten. Vielleicht nur kurz ein paar Worte:
- Für das Wetter kann niemand was, das ist klar.
- Der Stake-out war eine Katastrophe! Die Hunde mussten nicht nur in ihrer eigenen Sch… stehen, sondern auch in der der anderen. Die Krönung war, als unser Nachbar am Samstagmorgen seinen Abwassertank geleert hat und alles über unser Stake-out lief.
- Der Trail war relativ gut präpariert, in der Mitte aber für mich unverständlich tief, sodass die Hunde mehrmals eingebrochen sind. Den „braunen Berg“ (schneefreie Stellen) hätte man ersetzen können.
- Die Streckenlänge war wie fast immer für Meisterschaften zu kurz. Statt ursprünglichen 45 km waren es nur 36 km laut Rennleitung vor Ort. Die GPS- Geräte aller Befragten und auch unser eigenes zeigten aber nur etwa 32 km. Die Strecke wurde ab Samstag sogar noch auf 29,5 km verkürzt.
- WM stand nicht für Weltmeisterschaft, sondern für „WerbeMaßnahme“. So waren alle VIPs, special guests und Presse wichtiger wie die Hauptakteure. Selbst das Duschen während des Tages war verboten, da das Gebäude ja für die VIPs reserviert war… Und wenn man dann noch sieht, dass die Teams mitunter wie die Ölsardinen gepresst standen, zahlreiche Musher knapp 2 km weiter entfernt „abgestellt“ wurden, und als der Platz dort dann immer noch nicht ausreichte, die Hauptstraße herhalten musste, die „wichtigen“ Leute jedoch die besten Stellplätze reserviert bekamen, kommt man ganz schön ins Grübeln…
Dann hören auch unsere Erinnerungen auf, da wir unsere Sachen gepackt haben und das Elend Samstagvormittag hinter uns gelassen haben.
Für uns brachte diese Erfahrung die Erkenntnis, dass wir zukünftig sehr genau schauen und nur noch ausgewählte Rennen an erprobten Orten fahren werden. Enttäuschend war für uns, dass das alles hätte verhindert werden können, da die Generalprobe im Vorjahr bei der DM Sprint schon entscheidende Lücken offerierte…
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