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Schweden

-16.01.-22.02.2010-

Was für ein Winter!
Nie hätten wir gedacht, dass in einer Saison so viel schief gehen kann...

Unser erster Winter im eigenen Haus in Schweden war eine einzige Herausforderung: Zuerst kommen wir mit dem vollbeladenen Anhänger trotz Schneeketten nicht zum Haus rauf, sodass wir alles tragen müssen. Dann geht es weiter mit einem geplatzten Pumpenkessel (und somit kein fließend Wasser), der für schwedische Verhältnisse jedoch ungewöhnlich schnell repariert wurde (nur ein Tag!), keine präparierten Scooterwege, da Holz eingeschlagen wurde, durchgeknallte Rüden, weil fünf Hündinnen läufig waren, zu allem Überfluss einen Rutscher in den Graben 200 Meter vor unserem Haus (Danke an die hilfsbereiten Schweden!) etc. pp...

Aufgrund des Trainingsdefizits von Zuhause in Kombination mit dem häufigen Tiefschneetreten waren die Hunde immer recht schnell müde und vor allem verletzungsanfällig. So kam es dann, dass wir am Ende vier verletzte Hunde hatten.
Daraufhin entschieden wir uns auch, statt der geplanten drei Rennen nur zwei zu fahren.

1. Polarhundsmästerskapen Särna (Schwedische Meisterschaft)- 06./07.02.2010

Ein anstrengendes Rennwochenende liegt hinter uns!
Bis zum Schluss habe ich gehofft, dass die Strecke beim Polarhundsmästerskapen in Särna unter 50 km ist, um dem Trainingsdefizit unseres Gespanns ein wenig entgegen zu kommen. Leider war dem weit gefehlt und so mussten die Hunde über 2 Tage jeweils 55 km laufen!
Das Sprintteam von Marco hingegen konnte sich über eine Abkürzung von 15 auf 10 km freuen- die Freude kam erst später als der Zustand des Trails sich offenbarte. Wo wir auch gleich beim Thema wären: Der Trail war am Samstag eine echte Katastrophe! Sehr weich, zum Teil so, dass die Hunde bis zum Kopf eingebrochen sind, löchrig und mitunter total zerfahren. Nach etwa 49 km sind wir zurück auf den Sprinttrail gekommen und ich hatte den Hunden versprochen, dass es von dort bis ins Ziel besser würde. Aber was wir dort sahen, war fast noch schlimmer als das was wir schon hinter uns hatten. Die Strecke war zwar sehr breit, aber absolut schlecht gepresst. Durch die vielen Aufs und Abs konnte es vorkommen, dass man die Leithunde plötzlich nicht mehr sah, da sie in einem der vielen Löcher verschwunden waren. Einige Schweden schienen zusätzlich noch die Krallenbremse bei den Abfahrten genommen zu haben und haben damit dem Trail noch mehr zugesetzt.
Ich weiß nicht mehr, wie ich mich von den anderen beiden Schweden absetzen konnte, da sie wie Kaugummi an mir geklebt haben und ich insgesamt ziemlich oft ankern musste, aber irgendwie ist es mir gelungen und ich konnte auf den 3. und 4. Platz noch ein bisschen Zeit rausfahren. Manfred war mit seiner super Zeit natürlich außer Sicht.
Bei Marco lief es recht gut. Mit der alten Dallas und dem Jungspund Yazzman in Lead konnte er sogar 2 Gespanne überholen. Aufgrund der Trailbeschaffenheit ist er jedoch sehr vorsichtig und viel gebremst gefahren.

Am zweiten Renntag war es dafür um einiges besser. Die Temperaturen waren kälter und dadurch der Trail fester. Über die Sprintstrecke scheint noch einmal eine Pistenraupe gefahren zu sein.
Allerdings sind die Musher der 8 Hunde Sprint Klasse bis auf einen aus Protest alle abgereist.
Bei mir lief es fast besser. Die Hunde waren gut drauf, nur Gipsy machte nach etwa 28 km einen schlappen Eindruck, weshalb ich ihn in den Schlittensack zur Erholung steckte. So haben dann nur noch 7 Hunde die ganze Arbeit tun müssen. Natürlich habe ich tatkräftig mitpedalt, um etwas schneller voran zu kommen und die Hunde zu entlasten. Als es jedoch an die letzten Berge ging, musste auch Gipsy wieder ran. Er hatte sich in der Zwischenzeit wieder gut regeneriert und konnte im Ziel noch schreien.
Marco hatte auch einen besseren Lauf und konnte noch zwei Plätze gut machen.

Geli 2. Platz Mitteldistanz (von 4)
Marco 9. Platz Sprint (von 18)

2. SHAM- Draget Nornäs- 20./21.02.2010

Das Wetter hat uns an diesem Wochenende wieder mal auf eine harte Probe gestellt: -20°C und sehr windig. Statt der ausgeschriebenen und bekannten Mitteldistanzstrecke von 45 km wurden ein paar neue Trailstücke dazu genommen, sodass wir knappe 50 km zu fahren hatten. Ich startete mit acht Hunden (Zoe, Aline, Gipsy, Tony, Chief, Ashley, Don und Moon) in der Offenen Klasse MD, Marco mit sechs Hunden (Dallas, Yazzman, Jule, Tine, Coco und Nuts) in Sprint über 15 km.
Der Trail war sowohl für die Sprinter als auch die Distanzler tief und an einigen Stellen verweht. Eine besondere Herausforderung war für die MD-Fahrer ein etwa 3 km langer See, auf dem kein Trail, sondern nur noch ein paar Stöcke zu sehen waren.
Nach dem ersten Tag überlegte ich, dass diese schwere Strecke eher kontraproduktiv als Vorbereitung auf die WM am kommenden Wochenende ist und beschloss, am Sonntag nur nochmal die 15 km zur Auflockerung zu fahren.
Bei Marco lief es auch nicht so ganz rund. Das längere Training der Junghunde auf 30-35 km ließ sie immer wieder in den Trab fallen. Nach dem 1. Lauf zeigte dann Nuts Lahmheitsanzeichen, sodass er am Sonntag am Stake-out blieb. Damit hat ihm natürlich ein kräftiger Rüde gefehlt.

Marco 6. Platz Sprint (von 8)
 

Fazit

Wir hoffen, in diesem Winter alles an Pleiten, Pech und Pannen mitgenommen zu haben und gehen mit neuen Plänen und Perspektiven in die Sommerpause. Im September 2010 geht es wieder für 14 Tage nach Schweden und wir hoffen, mit der Erweiterung der Zwingeranlage ein wenig voran zu kommen.
Bericht folgt!